Warum???

Warum tue ich mir das nur an?

Ich sitze nun schon wieder am Wasser, eigentlich weiß ich ganz genau, dass nichts beißt, dennoch versuche ich mein Glück auf einen Winterfisch.

Würde ich jetzt zuhause am Computer sitzen, würde ich wahrscheinlich denken, "Simon, geh ans Wasser bei diesem Wetter, da geht bestimmt etwas", da ich aber nicht am Schreibtisch verweile, sondern tatsächlich am Wasser bin, gebe ich diesem Gedanken keine weitere Aufmerksamkeit.

Vielmehr beschäftige ich mich damit, herauszufinden, wo sich die beschuppten Freunde aufhalten.

Normalerweise habe ich meine Winterplätze, doch dieses Jahr ist alles anders.

Während man von Kollegen hört die schon erfolgreich waren, bin ich weiterhin fleißig am blanken.

Seit über einem Monat, füttere ich mir schon einen Platz an einem großen See an. Regelmäßig nehm ich die weite Fahrtstrecke in Kauf und verteile einige Boilies an meinem gewählten Platz, denn wenn die Fische richtig anfangen zu fressen, wissen sie ja wo sie etwas finden werden.


Werden die Fische am See schon Fressen?

Während dessen, befische ich einen Altarm, der mir in den vergangenen Jahren zu dieser Jahreszeit immer ein paar Fische brachte. Doch bisher ...................(naja, lassen wirs).

Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum ich nur ans Wasser geh.

Schließlich bin ich dieses Jahr schon einige Male am Wasser gesessen und konnte noch nichteinmal Fischaktivitäten vermerken.

Was zieht mich nur bei diesen eiskalten Nächten ans Wasser?

Die einzigste Antwort die mir dabei in den Kopf schießt ist, das Fangen eines Fisches.

Habe ich doch schon seit Anfang November keinen Karpfen mehr gefangen, irgendwann muss doch etwas gehen.

Genau !!! Das ist die Antwort. Die Antwort die mir immerwieder neue Motivation bringt.

Aber wann ist irgendwann?

Irgendwann im April??

Oder gar im Mai??

Nein! Ich will gar nicht daran denken. Was zählt, ist das Jetzt.

Eine weitere Woche vergeht und ich sitze erneut am Altarm. Die Sonne scheint und am Abend spüre ich das leichte brennen im Gesicht. Der erste Sonnenbrand im neuen Jahr macht sich bemerkbar. Meine Montagen liegen auf der anderen Seite, direkt unter einem Busch und aussenrum, ziehren einige Futterboilies den Spot.

Die Nacht verläuft ruhig und ich wache am nächsten Morgen erneut ohne einen Biss auf.

Ich habe noch einen Tag Urlaub, doch für eine weitere Nacht, versagt die Lust.

Meine Sachen sind gepackt, im Auto verstaut und ich befinde mich auf dem Heimweg.

Noch 3 Tage arbeiten und ich habe nochmals 4 Tage Urlaub.

Tagsüber ist es warm, die Sonne scheint und alles spricht dafür, dass endlich der erste 2008er auf der Matte landen könnte.

Doch die Nächte sind zu kalt. Was der Tag bringt, nimmt die Nacht wieder weg.

Wer aufgibt verliert!!!!

Da ich nicht verlieren will, gebe ich nicht auf und schon gar nicht wenn ich Urlaub habe.

Ja, die Zeit vergeht wie im Fluge und wieder verbringe ich meine Freizeit wie so oft am Wasser. Die meisten aus meinem Bekanntenkreis, halten mich für verrückt, doch ich bin gerne verrückt. Ehrlich gesagt bin ich froh darüber, dass es auch Leute gibt die so darüber denken, sonst würde man am Wasser selten noch einen freien Platz finden.


Ein kleiner Hecht am Ufer, es ist der erste Fisch den ich dieses Jahr sehe.

Gleich am ersten Tag nach der Arbeit bin ich am See. Ich bin, wie die letzten 6 Nächte auch diese Nacht, alleine.

Und auch wie die andern Nächte, blanke ich auch hier.

Solangsam werde ich unruhig, ich packe zusammen und fahre heim. Daheim setze ich mich wieder an den Computer und durchstöbere das Internet, höre Musik an und will eigentlich gar nicht an die Situation am Wasser denken.

Auf verschiedenen Foren, betrachte ich einige Fangberichte und die Bilder der gefangenen Fische.

Es sind schöne Fische dabei und ich kann meine Lage, in der ich mich befinde nicht unterdrücken und plane die nächste Session.

Diese Nacht bleib ich noch daheim.

Ausgeschlafen stehe ich am nächsten Morgen auf und gegen Mittag fahre ich mit Ritchie an den See.

Die Tage sind herrlich, die Sonne lacht und wir lassen es uns gut gehn. Was wird die Nacht bringen?

Ist es endlich soweit und der Bissanzeiger signalisiert einen Dauerton?

Um es kurz zu machen.

Die 7. Nacht war genauso ruhig.


Ruhig und kalt !!! Wie immer..........

Der Mann im Radio, der den Wetterbericht für die kommenden Tage vorhersagt, sorgt für gute Nachrichten. Am Wochenende soll es sehr mild werden, die Nächte sollen wärmer sein und lassen gute Hoffnungen auf einen Fisch bringen.

Doch ich bin wieder einmal dran und muss am Wochenende arbeiten.

Ja !!! Warum, denn nur ??

uff d´Spiegler

euer Simon W.