
Hallo Freunde der Schuppenträger !
Abgehakt ist das vergangene Jahr, auf geht´s ins Anglerjahr 2008 !!
Nach dem die erste Nacht am Wasser an meinem vermeintlich leichteren Gewässer ohne Aktion zu Ende ging, startete ich 2 Wochen später an einem anderen See durch.
24 Nächte verbrachte ich hauptsächlich im Sommer und Herbst vergangenen Jahres an diesem See.
4 Fische konnte ich in der Zeit über die Maschen des Keschers ziehen.
Die Aussichten für einen Fang waren meiner Ansicht nach also nahe Null.
Zusammen mit Jonas machte ich mich dennoch auf den Weg evt. einen der Fische zu erwischen.
Sonntags lag der See noch unter einer dünnen Eisschicht, genau 5 Nächte später hatten wir hier ganz andere Verhältnisse. Innerhalb einer Woche stieg die Wassertemperatur (an der Oberfläche !) von 0 auf etwas über 5 Grad. Das Wetter war für Januar recht warm.
Ein föhniger Wind aus Süd-West bescherte uns beim Fischen angenehme Temperaturen um die 12 Grad. Starke Wellen wurden ans Ufer gedrückt.
Die Fische verbrennen nun schon lange Zeit ihre Fettreserven und ich war mir sicher, sollten sie diese wieder auffrischen wollen, dann wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.
Ich platzierte meine Montagen beködert mit einem Schneemann und einem einzelnen Leberboilie (18er) unweit voneinander entfernt auf ca. 7 Meter Tiefe in Ufernähe.
Auf beiden Plätzen fütterte ich ca. 5,6 Boilies (12er) und 3,4 kleinere Futterballen dazu.
Mein Grundfutter bestand aus ca. 60%gemahlenen Pellets, 20% Milchpulver, 10% Rotbarschmehl sowie 10% Reismehl.
Bei Aufräumarbeiten im Keller bin ich dann noch auf ein altes Peach-Flavour von CarpCompany gestoßen, welches schon fast 5 Jahre hier rumliegt.
Nach kurzem Zögern und einer Geruchsprobe fand es dann letztendlich doch den Weg ins Grundfutter.
Bereits um 20Uhr bekam ich einen Fallbiss und konnte eine Brasse ans Ufer drillen.
Als sich dann 2 Stunden später das gleiche Spiel wiederholte, waren wir in der Platzwahl bestätigt. Denn dort, wo wir im Winter Brassen fangen konnten, waren oft auch Karpfen zu holen.
Nachdem ich dann auf das Nachfüttern mit Grundfutter verzichtete, blieben die Brassen aus.
Um halb 5 in der Frühe aber erneut ein Fallbiss. Schnell war klar, dass diesmal ein etwas anderes Kräftemessen folgen wird. Der Karpfen zog einige Meter Schnur von der Rolle und rannte -zum Glück- unter den anderen Schnüren durch. Ich konnte ihn nun frei vom Ufer aus drillen.
Nach geschätzten 10 Minuten ballte sich meine Hand zu einer Faust, reckte sich in die windige Luft und ein lauter Schrei stieg auf.....alles schien dann wenige Sekunden still zu stehen.
Ich blickte zu Jonas und konnte es einfach nicht glauben, obwohl die Bestätigung ruhig und unweit entfernt im Kescher das kalte Wasser durch die Kiemen pumpte.
Der Raptor D7 saß mittig in der Unterlippe und war schnell entfernt. Die Fotos waren bald im Kasten, und ich lag wieder auf meiner faulen Haut.

Am darauf folgenden Abend um 20 Uhr wieder ein Fallbiss: Brasse !
Ganz genau wie am Vortag wiederholte sich das Spiel 2 Stunden später !
Es baute sich eine Spannung auf, denn ich wusste was zuvor auf die 2 Brassenbisse folgte.
Aber: Falsch gedacht ! Gut durchgeschlafen !
Dann wurde der ganze Krempel verstaut, ein letzter Blick schweifte über den See, über das im Wind schier zu brechende Schilf.
Etwas später befand ich mich dann mit einer Speicherkarte von unersetzlichem Wert auf dem Heimweg ....
Euch allen einen heißen Winter,
haltet die Ruten steif,
Simon Gehrlein
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