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Wir werden ja sehen.....
So lauteten meine letzten Worte einer Diskussion um ein Gewässer in dem es alles gibt, nur leider keine großen Fische. Da ich jedoch anderer Meinung war nahm ich meinen Mund sehr voll,und versprach, dass ich erst ruhen werde sobald ein Fisch mit 15 Kg das Gegenteil beweisen wird. Was das für mich bedeuten sollte, wurde mir allerdings erst deutlich später bewusst.
Besagtes Gespräch fand irgendwann im Jahr 2007 statt. Alle mir bekannten Angler die dieses Gewässer bereits befischt hatten kapitulierten recht schnell mangels der fehlenden Fischgewichte. So hatte ich an besagtem See sozusagen das Monopolrecht. Außer ein paar Raubfischanglern, die den Hechten nachstellten, war so gut wie nie jemand am Wasser. Dadurch gab es natürlich auch keinerlei Anhaltspunkte um die sogenanten Hot Spot`s aufzuspüren. So war ich auf mich alleine gestellt und konnte Pionierarbeit leisten. Ganz nach meinem Geschmack!
Im Jahr 2007 sollte ich nur wenige einzelne Nächte am Pool verbringen können und so war es nicht sonderlich verwunderlich dass kein 15 Kg Fisch den Weg in meinen Kescher fand. Zwar konnte ich Fische fangen,jedoch war bei max. 20 Pfund Schluss. So wie es mir meine Gegenüber zuvor bereits prophezeiten. Eine erste Ahnung beschlich mich....
2008 sollte nun aber alles besser werden und ich nahm mir vor die ersten 20 Nächte an diesem „Kleinfischsee“ zu verbringen. Das würde wohl doch reichen müssen!Viel Zeit und Mühe gingen bei entsprechender Location und Futtertaktiken drauf, um endlich meinen Zweiflern unter Beweis zu stellen, dass ich doch im Recht sein sollte. Die Stunden am Angelwasser waren fast immer von Erfolg gekrönt,Blank`s waren ziemlich selten...nur leider waren die Fische nicht wirklich schwerer geworden. Einzig die Tatsache dass sich Wiederholungsfänge nicht so häufig wie befürchtet einstellten, lies mich hoffen ,dass das gesteckte Ziel doch noch realisierbar sein würde. Natürlich konnte und wollte ich mir nicht eingestehen, dass ich im Unrecht war mit meiner Meinung über den Fischbestand im See. Um es kurz zu machen, auch die restlichen vereinzelten Ansitze im fortschreitendem Jahr blieben erfolglos.
Nachdem ich nun auch 2008 meinem Fisch nicht wirklich näher gekommen war,weckte dies jedoch eine enorme Kampfeslust in mir.So beschloss ich das kommende Frühjahr erneut meinem Ziel zu widmen. Dabei stieß ich auf sehr viel Unverständnis, warum ich mir die beste Jahreszeit mit so kleinen Fischen versauen wollte. Um ehrlich zu sein war die Frage nicht ganz unberechtigt. Nur an ein Aufgeben war keinesfalls zu denken,denn wie tief wäre wohl die Enttäuschung?! Ich stellte mir ein Ultimatum bis Mitte Mai um es erneut zu versuchen.
Es musste doch möglich sein, einen Fisch jenseits der 15 Kg Marke zu fangen. Solche Fische schwimmen zur Zeit mittlerweile in fast allen Gewässern unserer Region. Aber eben nur fast...
So begann die Saison auf ein Neues, unzählige Stunden umrundete ich den Pool mit Poolbrille bewaffnet und hielt Ausschau nach den Großen, aber wie auch schon die Jahre zuvor waren die Grasfische die einzigen die das Wort Großfisch verdient hatten. Ich sah einige Karpfen um die 20 Pfund. Zweifelsfrei wunderschöne Fische aber leider zum wiederholten Male kein Zielfisch dabei. Auch mit Brille und Schnorchel bewaffnet änderte sich nichts an dieser Tatsache.
So langsam musste ich es mir wohl eingestehen, dass das Ganze ein Fiasko werden könnte und es die oder den „Großen“ einfach (noch)nicht gibt. Jedoch war mein Ego mittlerweile so angekratzt, dass ich dies nicht so einfach hinnehmen wollte.So setzte ich die Jagd nach dem großen Unbekannten fort. Interessant war jedoch,dass ich einige Fische fing die ich weder beim Schnorcheln ,noch auf der Pirsch zu Gesicht bekam. Als dann auch noch ein überdurchschnittliches Krautwachstum deutlich zu bemerken war stieg meine Aufmerksamkeit enorm. Das Gemüse schoss quasi wie die besagten Pilze aus dem Boden. Ende April konnte ich plötzlich sogar einen deutlichen Anstieg der Fischgewichte verbuchen. So konnte mein schwerster in einer Nacht mit vier Fischen exakt 27 Pfund auf die Waage bringen. Urplötzlich war ich von meinem gesteckten Ziel gar nicht mehr soweit entfernt,und ich kann euch sagen dass ich extremst motiviert in die letzten Sessions startete.
Ich erhöhte nochmals deutlich die Futtermenge und genoss einfach dass Angeln. Im vorletzten Versuch konnte ich dann tatsächlich noch einen wunderschönen Spiegler mit 28 Pfund fangen. Ich taufte ihn „Mr. X“.Es war mir nicht nachzuvollziehen woher diese Fische plötzlich auftauchten .Doch plötzlich waren sie da.
Mein vorerst letzter Versuch war nun terminiert und fiel auf den 9 Mai 2009. So dramatisch es sich auch anhört, aber ich hatte mir eine Deadline gesetzt, um nicht noch länger meine Zeit zu „verschwenden“.So war nun auch irgendwie der Tag der Abrechnung gekommen. Ich konnte mit dem bisherigen Jahresverlauf mehr als zufrieden sein. Ich verbesserte in der Saison den mir bekannten Seerekord,.außerdem befischte ich nebenher auch noch einen anderen See. So sollte ich also recht entspannt zu Werke gehen können.
Angekommen an der Angelstelle lief alles wie fast immer mit der gewissen Routine ab. Die Ruten wurden ausgelegt, die Behausung aufgebaut und das Warten konnte beginnen. Nach einem kurzen Imbiss, sollte es dann auch mit einem Buch in der Hand auf die Liege gehen. Es dauerte nicht lange bis ich das Reich der Träume erreichte. Erst kurz vor 6 Uhr morgens holte mich ein Dauerton des Bissanzeigers aus diesem wieder heraus. Nach sehr kurzem Drill konnte ich einen kleinen Schuppi zum Landgang bewegen. Schnell wurde die Rute nochmals fangbereit gemacht. In der Hoffnung dass sich noch Fische auf dem Futterplatz befinden, fütterte ich nochmal einiges nach.
Keine 30 Minuten später befand ich mich erneut mit „krummer“ Rute drillend am Seeufer. Ich bemerkte schnell, dass es sich um einen etwas stärkeren Fisch handelte. Im Nu war ich im Boot und kurze Zeit später direkt über dem Fisch. Er stand sehr tief und schien festzuhängen. Mit zunehmendem Druck kam dann plötzlich wieder etwas Bewegung ins Spiel. Mir war sofort klar, dass ich mich nun in jener Situation befand die ich mir so sehr erhofft hatte. Ein unglaublicher Drill zog sich hin und her, ohne den Fisch zu Gesicht zu bekommen. Nach endlos erscheinenden Minuten wurde ich nach und nach Herr der Lage. Bereits beim ersten Versuch konnte ich den toll kämpfenden Fisch über den Kescher ziehen. Mit der folgenden Gewissheit mein Ziel endlich erreicht zu haben, hatte ich ausgiebigen Grund zum Jubeln. Da lag er nun vor mir, der Fisch den es eigentlich gar nicht geben dürfte.
Dieser Fang steht heute in meiner Wertigkeit sehr weit oben, ein Fisch wegen dessen Gewicht sich manche Angler heutzutage nicht mal mehr die Mühe machen ans Wasser zu fahren. Schade eigentlich, denn hier ging es um den Weg, denn der war das Ziel!



Schöne Stunden am Wasser wünscht euch,
Marco Senftleben
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Die 7. Runde (Beißzeitenveränderung und Köderfarben) ist endlich Online. Für die 8. Runde suchen wir noch ein Thema und einen Gastschreiber, habt ihr Lust, dann meldet euch unter Kontakt und nennt uns euer Thema eure Meinung dazu.
eure CCGG |
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Einige neue Berichte sind Online, in der Rubrik "Berichte" findet ihr dazu mehr. |
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Wir werden als nächstes auf der Bad Saulgau Messe, anzutreffen sein. |
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