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Man sollte dann aufhören, wenn es am schönsten ist !!!!
Ich sitze daheim am Computer, durchstöbere die Internetforen und strecke meine Füße an die wärmende Heizung. Draußen ist es kalt, sogar eiskalt, der Schnee bedeckt die Landschaft. Der Gartenteich den ich von meinem Zimmer aus sehe, ist zugefroren. Die Fische verweilen seelenruhig am Grund. Appetit werden sie wohl keinen mehr haben. Sie haben sich bestimmt schon auf den langen Winter eingestellt.
Wir haben den 20. Dezember. Zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich Urlaub, ich will die freien Tage am Wasser verbringen. Ich hoffe nur, dass die Kälte nicht in den nächsten Tagen, die Seen unterm Eis verschwinden lässt.
Meine Gedanken kreisen dabei, durch den letzten Winter. An Weihnachten war es mir möglich die letzte Nacht am Wasser zu verbringen, ehe die Gewässer zugefroren sind. Der Winter zog sich lange. Eine dicke Eisschicht schloss bis Ende Februar sogut wie jedes Gewässer. Selbst auf den großen Flüssen schwammen die Eisschollen umher.
Ende Februar taute dann ein Altrheinarm zur hälfte auf und ich musste meine Sucht befriedigen. Während gegenüber des Altrheinarmes die Baggerseen noch unterm Eis lagen, verbrachte ich meine erste Nacht am Wasser. Es war kalt, weit und breit war keine Menschenseele zu sehen und genauso wenig Fischaktivität vermerkte ich in dieser Nacht.
Eine Woche später saß ich wieder an diesem Platz. Durch die Vorjahre fand ich hier einige Spots die die Fische im Winter gerne bevorzugen. Über den Tag über schien ein wenig die Sonne und ich genoss die Ruhe am Wasser. Vereinzelt sah ich kleine Rotaugen an der Wasseroberfläche und hoffte, dass auch die größeren Fische nicht weit weg sind. Nach einer ruhigen Nacht, hatte ich am Morgen den ersten Run 2009. Ein kurzer, heftiger Drill folgte und der erste Fisch lag etwas später auf der Matte. Ich war überglücklich über den Fang. Meine Futtertaktik bestätigte sich im positiven Sinne.
Da im Winter die Fische nicht viel Nahrung zu sich nehmen, fütterte ich auch nicht viel an. Doch das wenige Futter sollte schnell auffallen und so verwendete ich die White Choclate Boilies, die sich vom dunklen Altrheinboden deutlich unterschieden. Ein weißer Pop Up am Haar, sollte den Rest erledigen.
Eine Stunde nach dem Fisch, hatte ich erneut einen kurzen Run, doch der Fisch hakte sich wohl nicht richtig.
Es geht los !
Wir hatten März, die Tage waren merklich wärmer und sie wurden von Tag zu Tag länger. Lange dauert es nicht mehr und der Frühling nimmt einzug.
Mittlerweile waren fast alle Gewässer eisfrei und ich suchte mir an einem anderen Altarm, ein schönes Plätzchen aus. Früher befischte ich dieses Gewässer sehr oft, doch die letzten 5 Jahre kehrte ich diesem Wasser den Rücken zu. Grund genug, um es hier mal wieder zu versuchen einen Fisch zu fangen.
Meine erste Nacht hier, brachte mir auch gleich einen Run, doch durch das viele Geäst im Wasser, musste ich den Fisch etwas härter drillen und ich verlor den Fisch.
Futtertechnisch, fischte ich auch hier wie oben erwähnt.
Das folgende Wochenende verbrachte ich erneut an diesem Platz. Ich war die Woche über 2 mal dagewesen, um etwas zu füttern.
Ich kam an diesem Wochenende erst gegen 0 Uhr am Wasser an und baute gemutlich auf. Die Ruten lagen gerade eine halbe Stunde, bekam ich den ersten Run.
Bis zum Morgen hatte ich 5 Fische gefangen. Ich nutzte danach den Tag aus, um etwas Schlaf nachzuholen.
In der 2. Nacht bekam ich erneut 4 Runs und konnte diese Session als vollkommen erfolgreich abhaken.

So verging der März und das erste April Wochenende verbrachte ich an einem alten Baggersee und blankte diese 2 Nächte. Da die Fischerei an diesem See nicht sonderlich schön ist, verbrachte ich die nächsten Sessions an anderen Seen und im nachhinein war es genau die richtige Entscheidung.

Mit meinem Vater, Olli und Melli, schlug ich mir in den kommenden Wochenenden die Nächte am Waser um die Ohren. Wir hatten sehr viel Spaß, fingen überdurchschnittlich viele Fische und meine fürs Jahr gesetzten Ziele erreichte ich recht früh. Der Frühling war da und die Fische auch. Der Monat April war so gut wie schon lange nicht mehr. Ob das an dem harten Winter lag?
So gut wie der Monat April war, so war auch der Mai. Wir fingen und fingen und fingen....


Tot geglaubte, leben länger.........
2005 wurde ein Schuppi mit einer Länge von 1,10m gefangen, dieser vorher nie gefangene Fisch, bekam den Namen "Mr.Long".
Es war damals im Mai, als der Fisch das erste mal einen Kescher von innen sah, 2 Wochen nach dem Fang wurde der Fisch erneut überlistet und anfang Juni das 3. mal, doch fing ihn dieses mal ein Angler, der normal seine Fische im Kochtopf verwertet. Doch angeblich, sollte er diesem Fisch wieder die Freiheit geschenkt haben.
Ich nahm mir also Mr. Long als Ziel. Das Jahr 2005 ging zu Ende. 2006 ging zu Ende, ebenso die Jahre 2007 und 2008. Nach intensivem Angeln, Schnorcheln und Location war dieser Fisch spurlos verschwunden. Keinem Angler gelang es "Mr. Long" zu fangen, ich hakte diesen Zielfisch ab.

Es war anfang Juni 2009, als mein Freund Marco einen sehr langen Schuppi fing und damit für kurze Zeit den Schuppiseerekord aufstellte. 1,16m maß der Fisch.
Da Marco den Fisch nur von einer Seite fotografierte konnte ich nicht wirklich vergleichen ob es sich hierbei, um Mr. Long handelte. Tief in meinem Inneren jedoch, sagte mir eine Stimme, dass er es ist.
Ich wollte den Fisch aufjedenfall selbst einmal fangen und 2 Wochen danach fing ich ihn. Er hatte an Gewicht zugelegt und ich war mehr als Glücklich, diesen Fisch gefangen zu haben. Als ich daheim war, verglich ich die Bilder von mir, mit den Fotos die ich von Mr. Long im Jahr 2005 hatte.
Schritt für Schritt begutachtete ich das Schuppenbild und er war es.

"Mr. Long" mein totgelaubter Zielfisch ist am Leben. 3 Wochen nach meinem Fang, meldete sich Marco erneut. "Simon, du glaubst nicht wen ich gerade fing". Es war verwirrend, Marco konnte ihn erneut fangen.
Genau wie damals. 3 mal innerhalb 6 Wochen zur fast selben Zeit gefangen, das sogar noch an den selben Spots wie früher. Wie war es möglich, dass der Fisch 4 Jahre lang wie vom Erdboden verschluckt war ? Wir konnten uns dieses Verhalten nicht erklären.
Der Sommer


Nach einigen Nächten an anderen Seen, fuhr ich mit Simon und Alex nach Frankreich. Wir erlebten einige Sternstunden, doch leider verloren wir einiges an Tackle bei einem Mistralsturm, auch mein Bananaboot flog in der Nacht davon. Ich fand das Boot jedoch total kaputt am nächsten Tag, ein paar Km weiter unterhalb in den Felswänden hängend. Welch ein Erlebnis und wir traten die Heimreise an.
Zurück in Deutschland verbrachte ich meine freien Tage an den heimischen Seen.

Vor 2 Jahren sah ich zur Laichzeit einen sehr schön beschuppten Fisch, den ich damals unbedingt fangen wollte. Diesen Fisch sah ich diesen Sommer erneut in einer Bucht. Ich befütterte diese Bucht mit reichlich Futter. 3 mal die Woche war ich hier, um zu füttern und sah jedesmal diesen Fisch. Ich konnte es nicht abwarten bis endlich Freitag ist.

Die Zeit verging und ich saß am Wasser, die Montagen lagen sauber am Spot und ich sah immernoch diesen schönen Fisch in der Bucht. Jeden Moment könnte er beißen, nur nichts falsch machen, jeder Schlitzer könnte er sein.
Gegen Abend wurde es ungemütlich kalt, die Nacht war ruhig. Es war echt ungemütlich und ich fing am Morgen einen kleinen Spiegler. Ich schnorchelte durch die Bucht und sah nicht einen einzigen Fisch mehr. Für die 2. Nacht befischte ich einen anderen Platz, legte meine Montagen weit weg von der Bucht ab und konnte in dieser Nacht 2 schöne Fische fangen. MIt dabei war der Schöne. Ich konnte es nicht fassen. Wie viel Glück muss man haben, um soetwas zu erleben?

Da jedes Jahr immer mal wieder einer der Großen des Sees auftaucht, war es mittlerweile auch Zeit für Axel. Sein Fressverhalten war mir bekannt und meine Jagd auf ihn war kurz. Ende Juli lag "Axel" im Kescher, genau da wo ich ihn vermutet hatte. Der neue Schuppirekord an diesem See.

Die nächsten Tage waren heiß, der Hochsommer war in vollem Gange und die Fische bissen bei Tag. Für jeden der einheimischen Angler total unbegreiflich. In den letzten 15 Jahren, konnte man, die bei Tag gefangenen Fische, an einer Hand aufzählen. Nun bissen die meisten Fische in der Mittagszeit. Verkehrte Welt !!!!!!
Der September verlief erstaunlich schlecht, wir fingen nicht viele Fische.



Was neues musste gefunden werden
Da das Jahr 09 bissher mehr als zufriedenstellend verlief, musste ein neues Gewässer gefunden werden. Olli und ich suchten daher für 2010 ein Gewässer, an dem wir beide uns "austoben" können. Viel stand nicht zur Auswahl da die Region hier, wo wir wohnen, nicht sonderlich fürs Karpfenangeln geeignet ist. Nachtfischverbot, Schirmstellen verboten usw.
Dennoch wusste ich von einem großen Spiegler in einem großen alten Baggersee. Ich kannte den Fisch schon etwas länger, doch der See reizte mich nie wirklich. Ein Anruf dort und wir erfuhren, dass es ab Januar 2010 keine Angelkarten mehr geben wird, aber wir die Möglichkeit hätten für den Rest des Jahres noch eine 3 Monatskarten kaufen könnten.
Gesagt - Getan !
Am 1. Oktober-Wochenende saßen wir dort, mit keinerlei Infos schauten wir uns den See genauer an.
Ich muss sagen, es war irgendwie komisch dort.
Die erste Nacht blankten wir. Die 2. Nacht fischten wir ganz anders und fanden einige Kleinigkeiten, die uns Fische bringen sollten. Die 2. Nacht brachte uns 3 Runs. Wir hatten sie gefunden, die wenigen Fische nahmen also diese Spots an und wir fingen an, jeden 2. Tag diese 2 Plätze mit einer enormen Futtermenge zu bestücken.
Die 3. Nacht an diesem See verbrachte ich alleine und fing den größten Schuppi des Sees.

Wir lernten nach und nach einige der anderen karpfenangler kennen und erfuhren, dass es sehr schwer sei, hier überhaupt einen Fisch zu fangen. Doch bei Olli und mir sah das ganz anders aus. Unsere Futterplätze waren jedesmal leergefressen und wir hatten im Schnitt 4 Fische, pro Wochenende.
Uns war klar, wenn es den Großen hier gibt, dann wird er kommen.
Man merkte es der Jahreszeit an. Inzwischen war es November und die ersten Frostnächte lagen hinter uns. Zeit für die Fische, nochmal richtig Futter zu sich zu nehmen. Und wie erwähnt, fanden sie dies zu genüge, auf unseren Spots.
Wie auf Ansage bekam ich 3 Pieper auf meiner rechten Rute.
Mit dem Satz "das ist der Digge", nahm ich die Rute in die Hand und begann zu drillen.
Als der Fisch dann Tief unterm Boot stand, war uns beiden klar. dass er es zu 90% sein wird.
Kurze Zeit später sahen wir ihn das erste mal und dass wir nicht vor Schreck ins Wasser fielen, grenzt an ein Wunder. Olli schob den Kescher unter den Fisch und ein Freundenschrei Deluxe, schallte durch die Stille.
Wir haben IHN !!!!!!!

Nach dem Fisch verbrachte ich kaum noch Zeit am Wasser, denn wie heißt es so schön.
Man sollte dann aufhören, wenn es am schönsten ist !!!!
Was aber nicht heißen soll, dass ich nicht mehr am Wasser war und nichts mehr fing 
Uff d´ Spiegler
euer Simon Wichert
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Die 7. Runde (Beißzeitenveränderung und Köderfarben) ist endlich Online. Für die 8. Runde suchen wir noch ein Thema und einen Gastschreiber, habt ihr Lust, dann meldet euch unter Kontakt und nennt uns euer Thema eure Meinung dazu.
eure CCGG |
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Einige neue Berichte sind Online, in der Rubrik "Berichte" findet ihr dazu mehr. |
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Wir werden als nächstes auf der Bad Saulgau Messe, anzutreffen sein. |
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Wir empfehlen diese Homepage über den Mozilla Firefox zu besuchen, da über den Internet Explorer einige Texte und Bilder verschoben sein können. |
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