Alles wird gut (von Marco)
                                            Alles wird gut !!??


Es muss wohl Anfang des Jahres 2006  gewesen sein, als sich in mir der Gedanke rührte an ein Gewässer zurückzukehren, dass es bislang recht gut mit mir meinte. Nach mehrjähriger Abstinenz aufgrund der Tatsache dass ich einfach keinen Sinn geschweige denn die entsprechende Motivation mehr  sah meine Angelplätze bzw. Spots gegen die permanent  zunehmende Anzahl von Gleichgesinnten zu "verteidigen" .So war damals die logische Konsequenz für mich die ,dem See erstmal für eine ganze Weile den Rücken zu kehren.

Nun aber hatte sich  das Blatt wieder etwas gewendet, da Fänge und Erfolge am See deutlich zurückgingen. Altbekannte Stellen waren zwangsläufig hoffnungslos überfischt und daher recht unproduktiv geworden. So sah ich nun die Chance gegeben, um zurückzukehren. Mir ging es im Prinzip nur darum in Ruhe  angeln zu können und wer weiß vielleicht geht ja doch was....

Endlich war es soweit und auch der erste Onenightstand war geplant, nur musste ich mir dazu auch noch eine gewisse Taktik überlegen, die  derer  meiner Kollegen abweichen sollte ( irgendwie kommt mir das auch in so manch anderer Lebenslage bekannt vor...).Jedenfalls entschied ich mich für ein nicht ganz so einfach zu beangelndes Gebiet das in ca. 200 Metern Entfernung parallel  zu meinem   eigenen Ufer lag. Da ich aber lediglich eine Rute dort ablegen könnte wählte ich noch ein Plateau in 150 Meter Entfernung Richtung Seemitte.
Wenige Tage vor dem Angeln begann ich mit dem Füttern, und musste dabei auch noch so einiges an Hindernissen aus dem Weg,bzw. Wasser räumen. Nach Schweißtreibender und zum Teil nicht ganz ungefährlichen Aktionen war es fast als Wunder anzusehen dass ich nicht einmal aus meinem Boot gepoltert bin. Jedenfalls ist soweit alles gut verlaufen und einem entspannenden Angeln konnte nichts mehr im Wege stehen....
Doch es sollte alles anders kommen...
Am 23.06.2006 war es schließlich soweit. Das Problem war nur, dass ich wohl an jenem Morgen mit dem falschen Fuß aufgestanden sein musste. Was sich nämlich in diesen 24 Stunden an diesem ominösen Datum abspielte ist für mich auch heute noch kaum nachzuvollziehen. Begonnen hatte das Unheil bereits am Morgen als ich ins Geschäft kam und mir mein Chef mit zornentbranntem Gesicht entgegen trat.Da konnte ich schon erahnen  dass der folgende Arbeitstag kein Zuckerschlecken werden sollte. So kam es dann auch, Ärger und Probleme mit Kundschaft, etc. zogen sich über den  gesamten Tag hinweg. Einzig die Aussicht aufs angeln hellte meine Stimmung wieder deutlich auf, und so kam ich dann irgendwann voller Motivation zu Hause an. Nur was mich nun in meinem trauten Heim erwartete, war meine damalige Partnerin, die sich eben mal kurzfristig dazu entschloss ihre allmonatliches Stimmungstief zu empfangen. Das Gebrüll bei der Arbeit war schon groß, aber der Tornado der nun zu Hause auf mich lauerte war doch nochmal um einiges gewaltiger. Sie meinte dann zu guter Letzt als ich mein Auto einräumte dass ich heute auf keinen Fall fischen gehen könne da dies ein Zeichen wäre dass sie für mich doch nicht Priorität hätte....und blablala........
45 Minuten später saß ich mit zunehmenden Kopfschmerzen  und drohendem Hörsturz letztendlich doch im Auto und auf dem Weg zum See.Das Handy klingelte während der Fahrt zwar noch Sturm,was aber mit zunehmender Ignoranz deutlich nachließ bis es irgendwann völlig verstummte.
Endlich da... ihr kennt das wohl alle ,dieses Gefühl sobald man sein Ziel erreicht hat und vor dem See steht, sind alle negativen empfindungen so gut  wie weggeblasen und euphorische Gedanken wie Gefühle breiten sich in einem aus...
Schnell war nun das Auto entladen und so stand ich mit Sack und Pack vor meinem Boot. Oh Schreck! Das Gefährt zu zwei Dritteln voll gelaufen. Nach kurzer Inspektion konnte ich das Dilemma feststellen , ein großer Riss an einer unteren  Seitenwand. Ach egal, dachte ich während dem Ausschöpfen die paar (400) Meter zum Angelplatz wirst schon schaffen.
So war es dann auch,mit flinken Armen ruderte ich das Tackle, mich und jede Menge Wasser zu meiner Angelstelle.
Nun nur noch die Ruten auslegen und erst mal die Kehle ölen. Der permanente Wassereindrang im Boot bereitete mir dann doch größere Schwierigkeiten als gedacht, aber alles ging soweit gut und ich konnte die Montagen beide einwandfrei an den von mir präperierten Stellen platzieren. Die Uferrute war keine 15 Minuten im Wasser als sich mein Swinger tanzend auf und ab bewegte. Irgendetwas ließ mich aber zögern, und da sah ich auch schon die Ursache für meine Hüpfer. Das gibt es doch nicht,ein Spinnangler hatte meine Schnur überworfen und das aus einem absolut unzugänglichen Hecken und Dornenwald.Aber eh ich den Angler erreichen konnte war die Montage total verzogen,wofür er natürlich nichts konnte. Nach kurzem Smalltalk inklusive Kaffee  und zwei Zecken später ging es dann wieder aufs Boot, denn die Rute musste ja wieder fangbereit gemacht werden. So aber nun ist endlich mal Erholung angesagt,so hoffte ich wenigsten..., als ich im Augenwinkel zwei Jungangler mit Boot kichernd auf meinem Spot mitten auf dem See erspähen konnte. Da war es wieder dass Geräusch dass wir alle so lieben, nur eben nicht aus diesem Grunde. Augenblicklich  befand ich mich  in meiner Schüssel und der Rute in der Hand, erneut auf dem Wasser und fuhr den Kid`s entgegen um zu Retten was zu retten war. Doch die Schlawiner kamen mir zuvor und durchtrennten  (unter lautem Gelächter) meine Schnur...und machten sich grölend und voller Schadenfreude auf und davon.
Wieder am Ufer zurück montierte ich die Rute samt Montage neu und fuhr sie im Anschluss auch gleich wieder raus. Alles verlief reibungslos bis ich ca.15 Meter vor dem Spot  einen kurzen Widerstand vernehmen mußte. In dem Moment schoss es mir durch den Kopf,bitte nicht,bitte sei stehen geblieben du ach so geliebtes Dreibein. Ich hatte nämlich vergessen es zu sichern.Hier muss ich hinzufügen dass bei mir die Ruten beim auslegen immer auf dem Pot liegen bleiben und ich immer nur die Montage selbst mit ins Boot nehme.Damit hatte ich auch bisher keinerlei Probleme.
Aber es kam so wie es an diesem verfluchten Tag kommen musste,das Pot lag samt Buzzer Bars in 1 Meter Wassertiefe und die Pieper gaben nach ihrem Tauchgang allesamt keinen Ton mehr von sich.Wie konnte es ja auch anders sein... Nun war guter Rat teuer,aber ans Aufgeben dachte ich zunächst noch nicht. Kerzen,genau die  könnten  meine einzige Chance sein, ich wollte versuchen die Wecker mittels Flamme zu trocknen. Ca. 1 Stunde und 3 Brandblasen später hatte ich zwei Stück zumindest soweit dass sie mir bei der geringsten Bewegung des Röllchens sofort einen Fullrun signalisierten.Zwar keine Ideallösung, aber besser als nichts.So dachte ich zumindest.

Da lag ich nun auf meiner Liege und mir war echt zum heulen zumute, als wie aus dem nichts mir meine Uferrute um 22:45 Uhr einen Dauerton signalisierte. Am Pod angekommen,musste ich jedoch sofort feststellen dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Nach kurzem aber heftigem Fluchen machte ich den Wecker unter großem Aufwand , viel gutem zureden wieder betriebsbereit und verkroch mich wieder in mein Brolly. Es war  23.30 Uhr als sich das oben genannte Spiel aufs neue wiederholte.

Fullrun, ich aus dem Zelt raus, ran an die Rute... und Fehlalarm. Völlig verzweifelt und total enttäuscht stand ich nun vor den Stecken und überlegte ernsthaft  aufzugeben. Doch  ein Abbruch kam natürlich nicht wirklich infrage und so entschied ich mich mal wieder fürs weitermachen. Auch den Bissanzeiger konnte  ich nochmal in seinen mehr als eingeschränkten Betriebszustand versetzen.
Als ich auf  der Liege, dösend der Nationalhymne lauschend den Tagesausklang entgegen schlummerte ,ging  für mich ein rabenschwarzer Tag zu ende. Wenig später bin ich dann auch total bedient eingeschlafen .Es war kurz vor 1.00 Uhr als mich das bekannte Geräusch erneut weckte. Fest entschlossen den verdammten Dingern endlich den Gar  aus zu machen stand ich nun total ungläubig und irritiert vor meinem Pod.
Vollrun....die Uferrute pfiff in rasantem Tempo ab. Völlig überrascht nahm ich die Rute auf und kurze Zeit später befand ich mich  drillend in meinem kleinen (kaputten) Boot auf dem See. Über dem Fisch angekommen merkte ich sofort dass es sich um einen Gewichtigen handeln musste,ich drillte sehr vorsichtig um kein unnötiges Risiko einzugehen. Dass würde mir noch fehlen zu meinem Glück....,als ich plötzlich nasse Füße bekam stellte ich entsetzt fest dass das Wasser im Bott schon so hoch gestiegen war dass es mir in die Gummistiefel lief.Unter nicht ganz unerheblichem Zeitdruck behielt ich aber dennoch die Nerven und kurze Zeit später fand der Spiegler dann doch den Weg in meinen Kescher. Mit aller Kraf und total begeistert ruderte ich dem Ufer entgegen.An Land angekommen und imBegriff den Fisch zu versorgen,traf mich nun fast der Schlag. Ein toller Fisch der die 20 Kg Marke knacken würde, lag in seiner vollen Schönheit vor mir. Genau 42 Pfund sollten es werden.



Nachdem die Rute wieder einsatzbereit war zog ich mich wieder in meine Behausung zurück, doch an schlafen war nun ganz sicher nicht mehr zu denken. Viel zu aufgewühlt von dem erlebten, trieb es mich immer wieder aus dem Camp. So stand ich irgendwan vor den Ruten und starrte Richtung Wasser als mir ein Geräusch ganz langsam und stetig steigernd zu Ohren kam. Es war der Baitrunner der Uferruter. Der Bissanzeiger gab keinen Ton mehr von sich ,aber es war definitiv ein Abzug. Zehn Minuten später konnte ich einen 31 Pfund Schuppi über die Maschen ziehen.



Einfach unglaublich!!!,nur so konnte ich die vergangenen Stunden beschreiben,eine Achterbahn der Gefühle und Emotionen. Noch heute denke ich fast jeden Tag an jenes Ereignis zurück und kann es immer noch kaum glauben. zuerst regelrecht vom Pech verfolgt und dann: Personal best....Alles wird gut!


Marco Senftleben


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