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Runde 7
"Beißzeitenveränderung und Köderfarbe"
Beißzeitenänderung ! Konntet ihr schon beobachten wie es bei euch an den Gewässern zu einer Veränderung kam, dass die Fische ihr Fressverhalten umgestellt haben? Und wie erklärt ihr euch dieses Phänomen?
Passend zu diesem Thema wären da noch die Farben der Köder, glaubt ihr, dass sich dies stark beeinflusst oder ist das eher nur, damit der Angler ein besseres Gefühl besitzt, wenn er nen Fluo Pop Up am Haar hat.
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Simon W.
Lange war der Kaffeeklatsch auf Eis gelegen, doch als Wintergeschenk, sollte es endlich für die 7. Runde funtionieren. Ich begrüße erstmal alle Homepagebesucher und hoffe, das folgende Thema ist für den einen oder anderen ein interessantes Thema.
Denn ich für meinen Teil habe schon recht oft die Erfahrung gemacht, was der Farbe des Köders ausmacht.
Aber ich fange zuerstmal mit dem Thema Beißzeitenveränderung an. Dazu möchte ich ein Beispiel nennen das recht passend dafür ist.
Seit meiner Kindheit, befische ich schon einen mittelgroßen Baggersee, an diesem Gewässer bin ich aufgewachsen. Ich behaupte mal, dass ich den See besser kenne, als mein Zimmer zuhause. Durch häufiges und regelmäßiges fischen, konnte ich in all den Jahren auch einiges feststellen, was das Fressverhalten der Fische betrifft.
Das Wasser des Sees, ist sehr klar, der Krautbewuchs daher bis in Tiefen unter 12m reichlich vorhanden. Die natürliche Nahrung was der See beherbergt ist gigantisch. Gerade im Kraut befinden sich die ganzen Larven, Schnecken, Muscheln und sonstige Lebewesen, die den Karpfen als Nahrung dienen.
Durch das klare Wasser dringt das Sonnenlicht sehr weit durchs Wasser durch. Tagsüber war es vor etwa 10 Jahren nicht möglich einen Karpfen zu fangen. Die meisten Angler befischten die kiesigen Kanten, Plateos und Uferbereiche im Flachwasser (1m bis 5m Tiefe). Die bei Tageslicht nicht von den Fischen angenommen wurden. Kaum war es dunkel, schwammen die Fische jedoch diese Plätze an und hielten sich bis zum Sonnenaufgang auch in diesen Regionen auf.
Meine Vermutung ist, dass sich bei Tag die Fische ins Schutz gebende Kraut zurückziehen. Hier finden sie genügend Futter und können in Ruhe verweilen. Darum befischte ich bei Tag auch die tieferen Bereiche an Krautfeldern und konnte allerdings auch nicht wirklich von mehr Erfolg sprechen, als die anderen Angler, die im flacheren Wasser fischten.
Die Jahre vergingen und dieses Jahr war es auf einen Schlag eine komplette Änderung.
Wir befischten wieder sehr intensiv den See. Meist waren wir mit mehreren Leuten zusammen dort und befischten den See in allen Regionen und Tiefen. Die Montagen waren gut verteilt und das Ergebnis war bei Allen in etwa gleich.
Während vor Jahren die Beißzeit von 23 Uhr bis 8 Uhr Morgens war, so war die Zeit dieses Jahr von 3 Uhr bis 14Uhr. Ab und zu kamen dann noch einige Fische Abends um 18 Uhr, zu Zeiten in denen früher nichtmal im Traum daran gedacht wurde, mal einen Fisch hier zu fangen.
Doch woran kann das liegen? Was glaubt ihr, hat das ganze etwas mit dem Angeldruck zu tun. Haben die Fische schlechte Erfahrung gemacht, wenn sie Nachts gefressen (gehakt) haben und fraßen dieses Jahr deswegen sogut wie nur tagsüber?

Ich muss dazu sagen, dass es in all den Jahren immer die gleichen Spots waren, die befischt wurden.
Doch da ich immer offen für neues bin, befischte ich auch Spots die noch keiner vor mir befischte und konnte ein stolzes Fangergebnis vorweisen. Dabei bemerkte ich, dass ich im flachen Wasser mehr Fische fing, doch das Durchschnittsgewicht nicht so hoch war, wie bei den Fischen die im Tieferen bissen.
Wie ist eure Meinung, habt ihr auch schon sowas feststellen können, dass ihr bestimmte Fische mehr im flachen oder im tieferen Wasser fangen konntet. Fressen die kleineren Wildkarpfen eher im Flachwasser und die dicken Spiegler im Tiefen? Mich würde da eure Meinung gerne mal interessieren.
Nun komme ich mal zum Thema Köderfarben, das ich nur ganz kurz anschneiden möchte.
Die Farbe Gelb, vor Jahren mein absoluter Favorit, ich befischte einen See mit einem sehr hohen Graserbestand. hatten wir NUR Boilies gefüttert, konnten wir keinen Graser fangen und wir fingen die normalen Karpfen rund um die Uhr.
Fütterte ich eine Partikelmischung die zu 80% aus Mais bestand zu den Boilies dazu und fischte ein Boilie als Hakenköder, so hatte ich nur bei Tag die normalen Karpfen fangen können und hatte Nachts geblankt.
Fischte ich mit einer Maiskette, so fing ich bei Nacht dann auch die Graser. Meine Theorie war, dass durch das Füttern des gelben Mais, die Graser bei Nacht auf den Futterplatz kamen und die normalen Karpfen vertrieben. Ich blankte daher bei Nacht, weil ich sie auch mit dem Boilie als Köder nicht fing. darum experimentierte ich. Ich fütterte Boilies und Mais, fischte Tagsüber mit Boilie und Maiskette. Beide Ruten brachten regelmäßig Karpfen. Bei Nacht lief dann nur die Rute mit der Maiskette und ich fing die Graser.
Dann ging ich einen Schritt weiter, Ich fischte die erste Nachthälfte beide Ruten mit einem einzelnen Boilie ( brauner Nussboilie). Konnte in dieser Zeit nichts fangen, die 2. Nachthälfte köderte ich eine Rute um und machte zusätzlich zu diesem einzelnen Boilie ein Maiskorn mit drauf und konnte schon nach wenigen Minuten den ersten Graser darauf fangen, während der einzelne Boilie an der anderen Rute, seelenruhig vor sich hin stank. Ich testete weiter und verwendete einige Sessions, gelbe Boilies. Das Ende vom Lied: Ich fing damit Graser. Was ich damit sagen will ist, dass sich diese Fische nur auf die gelbe Farbe konzentriert haben. Selbst ein pinker Fluo Pop up, brachte keinen dieser Fische.
Anderes Gewässer. 95% der Angler fischen mit dunklen Fischboilies fangen recht bescheiden.
Ich fische mit hellen orangenen Peachboilies und fange gut bis sehr gut.
Die Köderfarbe ist meiner Meinung ein recht entscheidenter Punkt der für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich sein kann.
Also haut mal in die Tasten und erzählt was ihr davon halten.
Ein frohes Fest und erholsame Feiertage wünsche ich euch allen.
Nen guten Rutsch und viel Erfolg im neuen Jahr.
Uff d´Spiegler
Simon W.
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Marco S.
Hallo zusammen und von mir an der Stelle ein herzliches Willkommen! Mein Themengeber Simon, hat es ja schon angesprochen, das Thema Beißzeitveränderung!
Aber bevor ich mit dem Tippen beginne, muss ich erstmal in die Küche verschwinden,denn ohne Kaffee, kein Kaffeeklatsch!!!
So, nun kann es endlich losgehen. Um das Fressverhalten unserer Lieblinge vollständig zu offenbaren, bräuchte man wohl mehr als nur ein Leben. Denn wie oft kommt es vor, dass alles perfekt präpariert ist,das Wetter wahre Traumfänge verspricht und man selbst in Hochform auflaufend am Wasser sitzt und auf den großen Fang wartet! Doch morgens nach einem Blank vom aller feinsten, enttäuscht zusammenpackt mit dem Ergebnis „ohne Spesen nix gewesen“!
Da der Simon und ich teilweise am selben See gefischt hatten, kann ich seine oben genannten Ausführungen nur bestätigen. Vor Jahren fing man die Fische in einem Zeitfenster von ca. 23.00 – 08.00 Uhr morgens. Natürlich gab es immer mal wieder eine Ausnahme, aber das gehört ja schließlich auch zur Regel dazu. In den letzten zwei Jahren allerdings, konnte ich eine sehr deutlich spürbare Verschiebung der Beißzeiten vermerken. Man sollte hinzufügen, dass dies auch an immer mal wieder wechselnden Angelplätzen festzustellen war.
So lagen die Fressphasen in der vergangenen Saison, bei ca. 90 % meiner Fische, zwischen 17.00 – 20.00 Uhr (20%) und von 03.30 – 12.00 Uhr (70%).
Ob sich so etwas nun plausibel erklären lässt,wage ich aber zu bezweifeln.
Eine meiner Theorien lautet aber so:
Bei einer konstanten witterungsbedingten Beschaffenheit eines Sees, werden sich Fressgewohnheiten mit der Zeit einpendeln. Die Fische haben ihre Zugrouten die sie mehr oder weniger recht zuverlässig befolgen.
Da wird mal hier und dort einen Happen genommen und irgendwann landen sie dann auf dem Futterplatz, und die Welt ist für uns „Hunter“ in Ordnung. So jedenfalls lautet unser Wunschgedanke.

Nur was passiert dann, wenn eine durch die Natur bedingte Veränderung der Unterwasserstruktur von statten geht. Wenn plötzlich an stellen Kraut auftaucht an denen es Jahre zuvor nicht einen Halm gab? Genau dann treten solche „Phänomene“ meiner Ansicht nach auf. Ich würde es wie folgt versuchen zu erklären. Es könnte so sein, dass sich die Fische sehr häufig in so genannte „Holding Areas“ zurückziehen, und wenn sich dann irgendwann der große Hunger einstellt begeben sich unsere Freunde auf die Nahrungsuche. Doch an Stellen wo früher einfach nur eine Straße war an der schnell vorüber gezogen wurde um an die natürlichen Fressplätze zu gelangen, befindet sich nun dank auftretenden Krautfeldern und Unterwasserpflanzen ein reich gedeckter Tisch an Nahrung. Dass dies natürlich vollständig ausgekostet wird, dürfte dann wohl klar sein. Die logische wie auch banale Konsequenz wäre die, dass die Fische einfach eine längere Zeit benötigen um schließlich bei uns auf den angelegten Futterplätzen aufzukreuzen. Denn die Karpfen werden ganz sicher nicht auf ihre natürliche Nahrung verzichten nur um an unser eingebrachtes Futter zu gelangen. Da kann der Boilie auch noch so „hochwertig“ sein.
Ein Gewässersystem kann sich in kürzester Zeit dermaßen verändern, dass man glaubt man sitze urplötzlich an einem anderen See. Wie aus dem nichts, treten auf einmal Krautbewuchs und Muschelbänke, Seerosen, etc. an Stellen auf, die man Wochen (Monate) zuvor noch total desinteressiert außer Acht gelassen hatte.
Nun werden einige sagen, dass sie solche Situationen eher noch nicht an ihren heimischen Seen beobachten konnten, aber zumindest hier am Rhein treten solche Situation doch des öfteren ein. Man muss nur mal einen Blick auf das das vergangene Frühjahr werfen, mit Temperaturen im April von weit über 20 °C, eine Wetterkonstellation wie Mitte Mai. Dass sich daran auch die Gewässer (Natur) anpasst ist ja selbstverständlich. Und schon haben wir komplett andere Erfolgsvoraussetzungen.
Erfolg hat dann der, der sich anpassen kann, oder dies richtig zu deuten weiß.
Nun aber genug meines Geplappers, und ich überlasse nun dem nächsten das Feld. Was meint ihr dazu? Mich interessiert eure Meinung und wie schon erwähnt ist das oben getippte nur meine persönliche Einschätzung der Dinge.
In diesem Sinne ,alle Angaben ohne Gewähr :-) und wünsche allen Lesern eine Erfolgreiche sowie Erholsame Angelsaison 2100
Alles wird gut,
Marco Senftleben
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Ritchie
Ein Hallo an Alle, auch von mir...
Ich sitze auch bei einer Tasse Kaffee, vor dem Computer und habe mir die Texte meiner 2 Vorschreiber gründlich durchgelesen.
Viel Kann ich wohl nicht mehr zu diesem Thema beitragen weil, Simon und Marco das gleiche Gewässer wie ich befischen und die beiden schon ziehmlich alles darüber beschrieben haben.
Ergänze aber noch gerne meine rein persöhnliche Meinung dazu.
Ich beschreibe diese Zeilen nun ausschliesslich zu diesem von uns gemeinsam befischten Gewässer.
Die anderen Gewässer befische ich wahrscheinlich viel zu selten, um mir darüber eine gezielte Aussage zu erlauben.
Ausschlaggebend ist für mich der Gewässergrund.
Und der verändert sich ständig ( wie Marco schon beschrieb ).
Und dies kann sehr sehr schnell gehen.
Wo heute noch eine Erhebung war, kann morgen schon eine Mulde sein.
Und umgekehrt natürlich genau so.
Der See kann für euch wie ein Spiegel daliegen und unter der Wasseroberfläche ist durch Unterwasserströmungen ( die fast immer herrschen ) der Grund in Bewegung.
Es gibt aber auch Stellen, die sich auf Grund ihrer Beschaffenheit nicht oder kaum verändern.
Solche Stellen haben wir ( natürlich auch auf Grund, dass wir dort auch fast immer Fische fingen ) ständig / fast immer oder meistens befischt.
Diese Stellen waren feste Strassen, Plateos, reiner harter Kies oder unter gewissen Unterständen wie ( herabhängende Äste ).

Anfangs war ich immer darauf bedacht, dass uns ( und dem Fisch ) nichts in die Quere kommt.
Alles musste perfekt sein.
Der Haken musste genau auf dem höchsten Punkt der Erhebung liegen....natürlich kein Krautfädchen drann und ja kein Baum oder anderes Hindernis in unmittelbarer Nähe.
Damit man den Fisch ja nicht verlieren kann.
Klar, die Beiszeiten haben sich tatsächlich verändert aber ich glaube auch unsere Einstellung zum Beisverhalten.
Ich lege heute ganz anders meine Köder ab.
Dies kommt natürlich auch auf die Jahreszeit an. Aber ein paar Meter neben einen Baum oder unterhalb des Plateos neben das Krautfeld ...sowas fanden wir früher viel zu gefährlich.
Aber das sind meiner Meinung nach genau diese bevorzugten Stellen die unsere Freunde anlaufen.
Genau in den jeweiligen Hindernissen, gibt es Nahrung in Hülle und Fülle.
Krautfelder, Baumstämme usw. sind wahre Paradiese.
Mal ganz einfach ausgedrückt....wir hatten früher einfach viel zu viel Angst einen Fisch zu verlieren.
Bedenken muss man auf jeden Fall ...Biss, Rute in die Hand und raus mit dem Boot....nicht nur uns, auch dem Fisch zu liebe.
Mit dem Angeldruck kann es in manchen Gewässern schon zu tun haben mit dem Beisverhalten und Beiszeitveränderungen.
In dem beschriebenen Gewässer glaube ich das aber eher nicht.
Die Karpfen laufen immer noch gezielt ihre bevorzugten Fressplätze an wie schon die ganzen Jahre über.
Manche fressen vielleicht nur immer an der gleichen Stelle, manche ziehen um den ganzen See.
Wie Simon schon schrieb...." Zeit ist der beste Faktor ".
Und da wir soviel davon an diesem Gewässer investieren werden wir irgendwann auch die Antwort darauf finden warum sich die Beiszeiten verändert haben.
Farbe der Boilies 
Glaube Farbe ist wurstegal.
Passender würde ich es " helle oder dunkle Boilies " nennen.
Ich glaube, dass dies ausschlaggebender ist.
So...das müsste reichen.
Wäre schön wenn sich paar andere Gedanken über dieses Thema machen würden.
Mit andere meine ich andere Schreiber, an anderen Gewässern, andere Beobachtungen, andere Meinungen.
Ob diese Veränderungen nur an unserem beschriebenem Gewässer so auffällig sind?
Oder bei anderen Gewässern alles so ist wie es eh immer war?
Oder ganz einfach.....
Ihr achtet da gar nicht drauf und nehmts wies kommt.
Bis denne dann....Uff d' Spiegler
LG
Ritchie
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Die 7. Runde (Beißzeitenveränderung und Köderfarben) ist endlich Online. Für die 8. Runde suchen wir noch ein Thema und einen Gastschreiber, habt ihr Lust, dann meldet euch unter Kontakt und nennt uns euer Thema eure Meinung dazu.
eure CCGG |
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Wir werden als nächstes auf der Bad Saulgau Messe, anzutreffen sein. |
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