1. Runde "Winterfischen"



1. Runde

"Winterfischen!!!!!!!!!! Lohnenswert oder nicht????"

Wie geht ihr vor, wie schaut eure Taktik aus?
Geht ihr überhaupt Fischen, wenn die Temperaturen sich unter 0°C befinden?


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Simon W.

Ein Hallo an Alle.

Passendes Thema wenn ich so auf den Kalender schaue und feststelle, dass wir uns mitten im Januar befinden.

Ja, das Fischen im Winter ist ein hartes Brot. Die beste Zeit auf große Karpfen ist bekanntlich im Herbst, die kleinen Fische hören frühzeitig auf zu Fressen und nur noch die großen Fische fressen ihren Winterspeck an. Je mehr es in den Winter geht, je weniger aktiv sind die Fische.

Da das Karpfenangeln, mein einziges Hobby ist, verbringe ich soviel Zeit am Wasser wie mir nur möglich ist, das heißt, ich mache auch vor der Kälte keinen Halt.

Eigentlich, nehme ich mir nach jedem Winter vor, dass ich über diese Monate doch lieber zu Hause bleiben sollte, aber der Winter ist lang und somit schwer für mich in dieser Zeit ohne Fischen zu gehen, auszukommen.

Für den Winter wähle ich mir bekannte Gewässer, an denen ich mich auskenne und einigermäßen weiß, wo sich die Fische am meisten aufhalten. Große Gewässer, mit geringem Fischbestand fallen hierbei unter den Tisch.

So setzte ich mich im Winter auch mal an Gewässer, an denen es keine großen Karpfen gibt. An den kalten Tagen, ist mir das Fangen eines Fisches wichtiger, als irgend ein Rekordgewicht. Meist jedoch, wache ich am nächsten Morgen auf und stelle fest, dass ich wieder mal eine Nacht geblankt hatte.

Fischtechnisch absolut unrentabel, aber fängt man einen Fisch, stufe ich diesen sehr hoch ein. Seit Jahren versuche ich meinen ersten Schneekarpfen zu fangen, dieser hätte einen sehr hohen Stellenwert, doch leider ist mir dies noch nicht gelungen und so zieht es mich immer weiter mit großer Euphorie ans Wasser.

Durch die lange Blankzeit gehe ich in dieser Jahreszeit ungern alleine ans Wasser, da ist es zu zweit doch etwas schöner und man ödet nicht einfach vor sich hin.

Das schöne an dieser kalten Jahreszeit ist, dass man meist ganz alleine am Gewässer sitzt. Keine Badegäste die, die Bojen klauen, keine Segler die in die Schnur fahren, keine Fußgänger die einem Löcher in den Bauch fragen und keine Moskitos die einem im Sommer so zahlreich stören.
Man hat einfach seine Ruhe.
Der Nachteil ist, dass man sogut wie immer am Blanken ist und man auch sonst sehr wenig in der Blankzeit unternehmen kann. Damit meine ich zB. dass man während den Stunden ohne Fisch, nicht mal eben eine Runde Schwimmen gehen, ne Runde mit dem Boot auf Fischsuche gehen oder sich in die Sonne legen und vor sich hin schlummern kann.

Ganz im Gegenteil, die Nächte sind sehr lange, man legt sich früh in den Schafsack und schläft viel zu früh ein, was zur Langenweile mit beiträgt.

Zu guter Letzt gehe ich noch auf mein Futter und meine Taktik ein.

Da ich wie schon erwähnt, im Winter mir bekannte Gewässer aussuche, an denen ich ungefähr weiß wo sich die Fische aufhalten, brauche ich keine langen Futteraktionen.

Meine Spots wähle ich je nach aktueller Wetterlage, ist es ein paar Tage sonnig, und ein nicht zu kalter Süd/Westwind drückt das etwas wärmere Wasser in die kleine flache Ecke, so kann ich schnell reagieren und bin nicht auf meinen seit 2 Wochen unter Futter stehenden Spot an der schattigen Uferseite angewiesen, an dem das Wasser etwas kälter ist und sich schon gar keine Fische mehr aufhalten.

An Futter verwende ich im Winter zum größten Teil, Halibutt Pellets. Im kalten Wasser, halten die Pellets problemlos eine ganze Nacht am Haar. Ich bin der Meinung, dass es kaum einen besseren Winterköder gibt, auch wenn viele meinen, dass sich die öligen Pellets im kalten Wasser schlecht lösen, bin ich davon überzeugt, dass sie trotzdem mehr Aromen freigeben, als die meisten Boilies.

Meine Montagen, wähle ich im Winter immer etwas feiner und meine Vorfachlänge wähle ich auch etwas kürzer, da ich glaube, dass die Fische im Winter keine großen Futterplätze abgrasen, sondern eher auf der Stelle fressen ohne sich großartig zu bewegen. So haken sie sich doch mit einem kurzen Vorfach, schneller/besser als mit einem langen.

Fischtechnisch ist der Winter absolut nicht lohnenswert, doch der Fang eines Fisches stufe ich in meiner Skala, sehr hoch ein und dabei spielt das Gewicht keine Rolle.

uff d´Spiegler  
euer Simon W.
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Simon G.

So, wir blättern eine Seite weiter im Kalender des Karpfenanglers. Der "Winter" steht nun dick und fett angeschrieben. Bei manchen ist evt. zusätzlich "Tackle säubern" oder

"Wichtig: Messe" eingetragen.

Bei anderen sind wiederum die Kalender mit kleinen roten Kreuzchen welche die freie Zeit zum Fischen markieren vollgekritzelt. Wer mich oder meinen rotmarkierten Kalender kennt, weiß zu welcher Spezies ich gehöre.

Im Winter ist vieles anders. Doch ohne jetzt auf die Ruhe am See oder ähnliche vorteilhafte Dinge einzugehen widme ich mich gleich dem Wichtigsten: Dem Fischen.

Ungleich härter sind die Zeiten am Wasser.

Während im Sommer noch die Glückspilze zufällig vorbeischwimmende Fische fangen konnten, trennt sich nun die Spreu vom Weizen, da nun der Angler aktiver werden muss.

Viele Angler scheuen sich davor bei Minustemperaturen aufzubauen, andere wiederum packten nach vielen erfolglosen Versuchen ein und wieder andere haben einfach keine geeigneten Gewässer zur Verfügung.

Da ich selbst seit ca. 3 Jahren auch im Winter fische habe ich selbstverständlich nur vergleichsweise wenig Erfahrung sammeln können. Im Winter geht alles langsamer, somit auch das Herausfiltern wichtiger Informationen.

Vielfach habe ich gelesen, dass sich die Fische nicht unbedingt an den tiefen Seestellen aufhalten. Meine Fänge zeigen aber, dass es wohl doch so ist. Evt. liegt es aber auch daran, dass ich bislang kein Vertrauen gefunden habe, mal unter einem überhängenden Baum oder im flacheren schlammigen Bereich zu fischen. (Aaaaaaaaber meine nächster Wintertrip ist an solch einer Stelle geplant).

Viele Angler schwören bei Eis und Schnee auf kleinere Köder oder Haken, aber bei mir bleibt ein 4er Haken und eine 16er Murmel dran. Lediglich das Vorfach wird kürzer und ein anderer Boilie kommt dran. Im Winter fische ich maximal lösliche Protein-Bomber.

Außerdem greife ich fast immer auf Grundfutter und Micropellets zurück.

Wenn möglich füttere ich vor. Oft füttere ich Sonntags und Mittwochs, um dann am darauf folgenden Wochenende zuzuschlagen.

Einen Fisch im Winter zu fangen, freut mich um ein vielfaches mehr als zur warmen Jahreszeit. Einfach weil´s seltener und schwieriger ist.

Aber der Winter hat auch andere Seiten. Viele Gedanken über Fehler und Erfolge kreisen besonders in der Winterzeit in den Köpfen. Auch beim Nachdenken über bestimmte Situationen der vergangenen Saison hat´s oft "Klick" gemacht. Ich konnte dann zurückblickend neue Erkenntnisse ziehen und aus alten Fehler lernen, was dann im darauffolgenden Jahr mit schönen Fischen belohnt wurde.

Auch der Informationsaustausch mit anderen Anglern ist im Winter auf - ich nenn´s mal- "erhöhtem Niveau".

Das gehört für mich dazu, denn wie heißt es so schön auf unserer Startseite: "Karpfenangeln ist mehr als Fische fangen".

In diesem Sinne einen schönen Winter !

 Simon G.

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Ritchie

Es ist Winter …..und doch keiner !Komische Aussage, was meint der damit?

Nun, da ich schon ein bisschen dem älteren Jahrgang angehöre denken mir noch die richtigen Winter.

Fast unüberwindbare Schneemassen.

Weiße Weihnachten.

Dicke Eisflächen auf den über Monate hinweg zugefrorenen Gewässern.

An fischen gehen, nicht zu denken!

Die Schneeballschlachten und rot verfrorenen Nasen.

Über Monate auf Frost liegender Schnee auf den Wiesen und in den Wäldern.

Schneeglöckchen und Krokusse die unter der weißen Schneedecke hervorlugten.

Genau die lange Zeit die unsere Natur brauchte um sich zu erholen.

Die Zeit in der Ruhe einkehrte, sich das Ungeziefer dezimierte und bizarre Eisgebilde diese Welt auf ihre Art und Weise verschönerte, bevor die Schneeschmelze eintrat und gewaltige Hochwässer die Stille durchbrachen.Winter, die Jahreszeit in denen das Angelgerät gesäubert, Rollen auseinander genommen und frisch eingefettet, und der Gerätekoffer gereinigt und mit den winzigen Utensilien bis ins kleinste Detail sortiert wurde.

Die langen Abende an denen man sich mit dem basteln sämtlicher Schwimmer beschäftigte und sich die Zeit mit dem durchstöbern alter Angelmagazine vertrieb.

Fisch und Fang, Rute und Rolle und die Angelwoche wurden regelrecht verschlungen.

Und dann die neuesten Bilder in der Fanggalerie!!

„ Mann was für ein Fisch „ ließen die langen Winternächte zu kurzen Traumphasen erscheinen.

Man sehnte den Frühling herbei und die Aufregung stieg mit jedem Tag und mit jedem Plusgrad auf der Skala des Thermometers.

Endlich, endlich saß ich mit meinen Angeln wieder am Gewässer und ließ mich von den wärmenden Sonnenstrahlen verwöhnen.

Ein Gefühl das man nicht beschreiben konnte, ein Gefühl, als wäre man Neu geboren.

 Winter….was ist heute schon Winter?

Bei uns im Süd – Westen haben wir im Dezember und Januar manchmal um die 15 ° plus.

Die paar kalten Nächte lassen unsere Gewässer nur noch sehr selten zufrieren.

Ungeziefer wie Schnaken, Zecken und anderes Getier fühlen sich bei diesen Temperaturen geradezu wie im Paradies.

Weiße Weihnachten, wann gibt’s das bei uns noch?

Winterhochwasser!

Was ist das?

Heute werden die Flüsse mit großen Staustufen eingerichtet die es dem Schiffsverkehr ermöglichen die volle Kapazität das ganze Jahr über auszuschöpfen.

Das Wasser wird zurückgehalten, gestaut, Frühjahrs Schneeschmelze bleibt aus und wie so oft kommt es zu Hochwässern im Juli oder August.

Eine verdrehte Welt!

Manchmal vermisse ich die Zeit der Ruhe, die Zeit der Besinnung, die langen Winterabende zu Hause im Kreis der Familie.

 Winterzeit, Messezeit, das heißt: Diashows, Partys und Freunde wieder treffen.

Zusammen sitzen, fachsimpeln und feiern ohne Ende.

Winterzeit, Messezeit, die Jahreszeit auf die ich ungern verzichten würde.

Sie gehört einfach dazu, so wie der Boilie zum Haar.

Aber nicht an jedem Wochenende ist Messe angesagt.Und deshalb….

…. sitze ich gerade hier an meinem Schreibtisch.

Es ist Januar und die „ Wetterfrösche „ haben für die nächsten Tage bis 15° plus angesagt.Ja, es ist Januar …..

….und egal ob 15° plus oder minusgrade.

Wie immer räumen wir an den freien Wochenenden unser Tackle ins Auto, erledigen unseren Einkauf sämtlicher benötigter Fressalien und wie immer werden wir auch diesmal unterwegs sein, unterwegs in unsere zweite Heimat, dem Gewässer.

Auch konnten mich die letzten Jahre keine Minusgrade und keine noch so kalten Nächte davon abhalten.

Bin ja schließlich „ Karpfenangler „ und zwar Karpfenangler mit Leib und Seele, das heißt Karpfenangler aus Leidenschaft.

Was nicht heißen soll dass wir mit unserem Wohnzimmer anreisen. Großräumigen, gut isolierten Zelten, Grills und Gasöfen. Dies würden uns die Gesetze unseres Bundeslandes auch keinen Falls erlauben.

Ein Schirm ( gut getarnt im Unterholz ) einem dicken Schlafsack und einer mollig warmen Wärmflasche tut es auch.

Die kurzen Tage sowie die langen Nächte draußen in der Natur zu verbringen verlangt dem Körper schon einiges ab. Bisse bleiben aus, Blanks an der Tagesordnung, kein Vergleich mit den Sommer und Herbstmonaten.

Fischen gehen, die Freizeit draußen in der Natur verbringen, die Atmosphäre genießen, heißt auch Blanks in Kauf nehmen und nicht nur Fische fangen.

Das ist und wird auch weiterhin meine Einstellung zum Karpfenangeln bleiben.

Du bist allein, allein mit der Natur, allein mit den Tieren. Ruhe, Abschalten, Zeit der Besinnung ist eingekehrt. Und dann….. inmitten der absoluten Stille ein zaghaftes „ Piieeeep !!!" deines Bissanzeigers. Du nimmst mit starren, klammen Fingern die Rute in die Hand und„plötzlich stehst du da im Märchenland „.

Am anderen Ende der Schnur zieht ein Fisch seine Bahnen.

Sein Körper durchdringt die spiegelglatte Wasseroberfläche und die umgebene Welt erwacht zu neuem Leben.Ein Winterkarpfen, ein wunderschöner, dicker Spiegler mit einem voll gefressenem, fetten Ranzen.Was für ein schöner Traum……

Schließlich sitze ich immer noch an meinem Schreibtisch und verfasse diesen Bericht.

Aber vielleicht wird genau an diesem Wochenende mein lang ersehnter Traum ja Wirklichkeit?Der Traum vom Winterkarpfen!

Oder am nächsten Wochenende?

Oder übernächsten?

Die Winterzeit die für mich eigentlich gar keine richtige Winterzeit ist dauert noch eine Weile an.

Und Träume sind frei und darf man schließlich Leben.Winter, Winterkarpfen…..lebe deinen Traum!

Dies wünscht euch, euer

Ritchie

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Felix K.

Diese eine Nacht will ich es noch wissen, es ist vier Uhr am Nachmittag und es beginnt bereits langsam zu Dämmern. 
Mein Auto ist gepackt und auch die sonstigen Dinge sind erledigt. Ich lasse die Gesellschaft und meine gesamtes Umfeld zurück und schaue nur nach Vorne. Es ist soweit, ich fahre zum letzten Mal für diese Saison zum fischen. Es ist Winter und dies merkt man, lausig kalt ist es geworden. Aus dem grauen tristen Wetter ist klares kaltes geworden.
Die Autobahn ist leer, die Menschenmassen sitzen zuhause und wärmen sich. Behütet und in eine Wolldecke eingehüllt könnte ich jetzt ebenfalls vor dem Kamin sitzen. Aber alles ist anders, ich sitze in meinem Auto, der Tacho zeigt mir 120 kmh und die Belüftung bläst mir wohl temperierte Luft ins Gesicht. 
Wird noch was gehen? Ich weiß es wirklich nicht. 
Bald Weihnachtet es und ich habe noch immer keine Geschenke gekauft, naja aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Das ganze Jahr 07 war wie verhext, kaum Fische bei mir. Was habe ich anders gemacht? Nichts… Und ich mache es sehr kurz, diese letzte Nacht brachte mir auch keinen Fisch mehr. 
Das war 2007. 
Egal, Kopf hoch und nach Vorne schauen. Jetzt und hier, 2008 ist schon ein paar Tage alt, ich sitze vor meinem Rechner und Simon hat mich gefragt ob ich nicht einige Zeilen zum Thema schreiben könnte. Klar, es gibt Leute denen kann man gewisse Sachen nicht abschlagen. Und nun tippe ich die Zeilen auf meinem Rechner, die Musik bis zum umfallen laut gedreht… Der alte Opa, der sein Lager, seine Wohnung unter mir hat, kloppt schon seit geraumer Zeit mit seinem Krückstock unter die Decke. 
Es juckt mich nicht…. Eigentlich hätte ich schon längst am Wasser sein können… Aber 2008 ist anders… 
Ich war sonst wirklich immer ganz heiß darauf, den ersten Fisch des Jahres zu fangen. Alles ist anders. Vielleicht liegt es einfach an der Natur, wenn ich nach draußen gucke dann sehe ich keinen Winter, keinen Schnee, keinen Frost… Die Natur wandelt sich, und in mir kommen wieder die Erinnerungen vom letzen hoch. Es war den gesamten Januar über warm. Kein Frost kein Schnee, nichts. Und die Fische fressen und fressen.
 

Sie werden dicker und dicker, aber leider ist es nicht nur bei den Fischen so. Manche Menschen betreiben dieses Hobby glaube ich ebenfalls. Wenn die Fische so aussehen wie manch Kunde einer dieser Fastfood Franchise Unternehmen, da würde ich auch zu Potatoflavourn greifen und loslegen… Gibt es eine Fettleibigkeit bei Fischen? Größer und Schwerer müssen sie sein. Immer mehr auf den Rippen.. 
Mein Geschmack ist es nicht. Weder der von Frauen noch der bei Fischen. Klar, wackeln meine Knie und auch das Adrenalin wird in meine Blutbahn gepumpt, wenn wieder einer der größeren Fische meinen Köder genommen hat. Aber ist das alles? Winterangler können es, glaube ich am besten nachvollziehen. Wenn ich am Wasser bin, dann genieße ich die Natur und das Flair. 
Völlig abgeschlossen auf einem Fleck Natur, ohne einen Gedanken an Dinge zu verschwenden die in der heutigen Gesellschaft „wichtig" sind. 
Für mich sind andere Dinge wichtig, und das nicht nur in meinem Leben, in meinem Beruf, nein auch in meinem Hobby. Wahre Freunde, Spaß beim angeln, auch wenn ich nichts fange und viele Dinge die sich bei mir in den Vordergrund gestellt haben. Ja, ich habe wieder einmal ein wenig weit ausgeholt und bin vom Thema abgewichen. Winterangeln macht für mich eigentlich einen speziellen Reiz aus. 
Ich freue mich wenn ich morgens aufwache und zuerst einmal die Gasheizung anmachen muss. Wenn die Nacht Schnee gegeben hat, sehr selten mittlerweile. Habe ihn vor zwei Jahren das letzte Mal gesehen, glaube ich. Ich kann diese Gefühle kaum in Worte fassen. Wenn man es nicht selber erlebt hat, ist es schwer vorzustellen wie man es sich antun kann, bei Minustemperaturen zitternd in einem kleinen Zelt zu sitzen. 
Auch ohne Fisch, und das ist nicht sonderlich schwer im Winter…
Nur selbst erlebtes entfacht ein neues Feuer…

In diesem Sinne
Felix Kaczmarek
www.Carpcrisis.de


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Erik S.

Was ist eigentlich Winterfischen? 

Meist liest man, dass die Wassertemperaturen 10 Grad unterschreiten sollen. Nach über 20 Jahren „modernes Karpfenfischen" komme ich zum Entschluss, das die Winterfischerei bei mir erst bei 8 Grad Wassertemperatur beginnt. Ab diesen Temperaturen wird es wirklich zäh.

 

Ab den besagten Temperturen fische ich nur noch an kleinen gut besetzten Gewässern, da hier noch die Chance besteht, erfolgreich zu sein.

Beim Köder und Ködergröße differenziere ich nicht zwischen Sommer und Winter, da wir über die Jahre sehr gute selbstgemachter Boilies entwickelt haben. Auch die alte Meinung, Fischmehlboilies funktionieren im Winter nicht, dürfte bekanntlich überholt sein. Ich bin sogar der Meinung, dass Fischmehlboilies die richtig zusammengesetzt sind, dem Karpfen mehr Energie liefert, als ein Vogelfutter oder Milchproteinmix. Den einzigen Nachteil, den unsere Fischmehlboilies haben, ist, dass die Karpfen sehr schnell gesättigt werden.

Bei der Futtertaktik gehe ich jedoch andere Wege wie im Sommer. Da ich mich, in den von mir befischten Gewässer sehr gut auskenne, weiß ich wo die Karpfen bevorzugt stehen. Das muss nicht zwanghaft wie vermutet, die tiefsten Stellen sein. Hier füttere ich 2-3 Tage jeweils ca. 1 kg auf ca. 5 qm. So müssen die Karpfen nicht weite Weg zurück legen.

Was interessant beim Winterfischen ist, ist, dass das Durchschnittsgewicht recht hoch ist, sowie auch die Farben der Karpfen. Goldgelb mit tiefroten Flossen – einfach herrlich.

In den Anfangszeiten, also so 1986 – 1987, als das moderne Karpfenfischen in Deutschland begann und die Mär des Winterschlafs des Karpfens ad acta gelegt worden ist, habe ich noch sehr viel Winterfischerei unternommen. Alles war neu, alles musste selbst erlernt werden.

In den letzten Jahren und zunehmendem Alter, beschränke ich mich beim Winterfischen auf 2-3 Tagestrips nach vorherigem Wetterbericht. Sind gute Bedingungen vorausgesagt, milder Südwestwind, gleichbleibender Luftdruck, abnehmender Mond usw. beginne ich mit der Futteraktion. Den Fehler, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, viel Energie in der Winterzeit zu investieren machen wir nicht mehr.

Bei den Montagen fische im Winter, bevorzugt Laufmontagen mit geflochtenen Vorfächern, da hierbei jegliche Aktion besser dargestellt wird (Schnurschwimmer, vorsichtige Bisse). Da macht jedoch nur Sinn wenn der Swinger oder Hänger nicht unterm Blank klebt. Am besten hat sich's bewährt, die Swinger wirklich nur ganz leicht zu spannen, da wir dann den größten Weg haben.

Wie bereits geschrieben, ich bin im Winter nicht mehr so oft wie früher draussen. Ich finde es angenehm mal etwas Abstand zu bekommen und mich in dieser Zeit, mit meinen nichtangelenden Freunden etwas zu untenehmen.

Erik S.


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Tommy

Bevor ich anfange mich hier über unser erstes Thema auszulassen, möchte ich mich erst mal bei 
Simon W. bedanken. Die Idee, verschiedene Gäste zu laden und sie dann zu verschiedenen Themen einen kleinen Bericht schreiben zu lassen kam nämlich von ihm. Tolle Idee, Danke noch mal.

So nun zum eigentlichen Thema "Winterfischen!! Lohnenswert oder nicht ?"

Da stellt sich natürlich die Frage, was heißt Winterfischen überhaupt ?

Meiner Meinung nach beginnt Winterfischen am Jahresende bei einer Wassertemperatur von unter 10 Grad und endet im Frühjahr bei einer Wassertemperatur von ca. 10-12 Grad. Wie man sieht, kann man das ganze noch mal in 3 Kategorien unterteilen, dies werde ich nun tun und dazu meine Meinung schreiben.

1. Winter Anfang (November Dezember)

Temperatur fällt und unterschreitet die 10 Grad Grenze. Hier ist es meiner Meinung nach noch sehr lohnenswert. Die "Kleinen" haben das Fressen eingestellt, da sie genügend Fettreserven haben. Die Großen müssen aber noch fressen. Hier sind immer noch Sternstunden möglich und ich bin auch noch fast jedes Wochenende am Wasser.

2. Wintermitte (Januar bis z.T. in den März hinein)

Wassertemperatur unterschreitet die 6 Grad Marke und ist gleichbleibend bis leicht schwankend bei ca. 4 Grad. Auch hier ist gerade noch in der Anfangszeit der eine oder andere Fang möglich. Hat sich die Temperatur aber erst mal bei 4 Grad eingependelt, kann man getrost zu Hause bei seiner Liebsten bleiben.

Fänge sind nur in ganz seltenen Fällen möglich. Sollte sich hier mal eine Warmwetterperiode (mit Temp. von ca. 10 Grad) einstellen, also mindestens 1 Woche, kann im Flachen der ein oder andere Carp überlistet werden.

3.Winterende (März bis ende April)

Wassertemperatur überschreitet die 6 Grad Marke steigt leicht bis sie schlussendlich die 10 Gradmarke wieder dauerhaft überschreitet.

Am Ende des Winters bekommen fast alle Carps wieder Hunger, weil ihre Fettreserven langsam dem Ende zu gehen und der Laich, den sie aufbauen, auch Energie verbraucht. In diesem Abschnitt ist konstanter Luftdruck mit wärmerem Wetter immer ein Grund ans Wasser zu gehen. Die Carps suchen jetzt in Wärmephasen flache Uferbereiche (Plateaus) auf, die steil ins Tiefwasser abgehen.

Schlussgedanke

Ich konzentriere meine Winterfischerei hauptsächlich auf den ersten und dritten Abschnitt und sehe diese beiden als lohnenswert an. Den zweiten Abschnitt nutze ich, wenn ich denn doch mal am Wasser sein sollte, zum entspannen und relaxen. Ich kann jedem nur raten über die gesamte Zeit des Winters auch die eine oder andere Session zu machen. Es ist (so finde ich) die schönste Zeit am Wasser, auch wenn man manchmal um ein Blank nicht herumkommt. Man hat fast immer seine Ruhe und ist allein am Wasser. Keine Badegäste, keine Partys !

Schon deshalb gehe ich in dieser Zeit gerne ans Wasser. So, eins möchte ich noch sagen, diese Erfahrungen beruhen alle auf stehende Gewässer. Fließgewässer sind ein ganz anderes Thema zu dem ich nicht viel beitragen kann, weil ich kaum an solchen fische.

 

Ich wünsche allen eine erfolgreiche Saison 2008 und viele, schöne, digge Carps

Gruß Tommy

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Das Thema der 2. Runde lautet:

Freunde/Teams beim Angeln.......

Geht ihr lieber alleine Angeln, um möglichst zum großen Erfolg zu kommen oder
geht ihr mit guten Freunden ans Wasser und der Erfolg ist eher 2.rangig????


mehr dazu findet ihr unter "NEWS"...........

 
Kaffeeklatsch
 
Die 7. Runde (Beißzeitenveränderung und Köderfarben) ist endlich Online. Für die 8. Runde suchen wir noch ein Thema und einen Gastschreiber, habt ihr Lust, dann meldet euch unter Kontakt und nennt uns euer Thema eure Meinung dazu.

eure CCGG
Berichte
 
Einige neue Berichte sind Online, in der Rubrik "Berichte" findet ihr dazu mehr.
Anstehende Veranstaltungen
 
Wir werden als nächstes auf der Bad Saulgau Messe, anzutreffen sein.
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